Nachdem Xenia und ich das ganze Jahr über Zeit hatten, uns auf die anstehenden Urlaube zu freuen, ging es am 23.09.2024 endlich los. Anfang September hatten wir noch unseren Umzug nach Hamburg erfolgreich absolviert und gute drei Wochen später durften wir bereits das erste Mal den Hamburger Flughafen auschecken. Ziel: Athen. Dort wollten sich nämlich Min, mein Lieblings-Tauch-Buddy, und Sarah das Ja-Wort geben. Eigentlich wohnen beide in den USA in der Nähe von Washington D.C., aber einerseits hat Min ihre Wurzeln in Griechenland und andererseits ist Kosten-Aspekt in Kombination mit dem Urlaubs-Feeling ebenfalls ein ziemlich guter Grund für diese Hochzeits-Lokalität.
Da sowohl Xenia, als auch ich, noch nie in Athen waren, haben wir den Montag und Dienstag erst einmal zur Erkundung der griechischen Hauptstadt genutzt. Ich war echt überrascht, wie gut mir die Stadt und die historischen Sehenswürdigkeiten gefallen haben. Man kennt ja viele Bilder der Akropolis (womit die gesamte Stadt auf dem Berg gemeint ist) und der sonstigen Tempelanlagen in Athen, aber ist echt noch einmal etwas ganz anderes, wenn man live davorsteht und diese architektonischen Wunder bestaunen darf. Auch die Stadt selbst (beziehungsweise der kleine Teil den wir gesehen haben) war sehr schön und hat zum Flanieren und zum Genießen eingeladen. Die Zeit wurde von uns beiden dementsprechend gut genutzt, um das hervorragende Essen, den ein oder anderen Hauswein und super leckere Eissorten zu probieren. Nebenbei hatten wir uns für den Dienstag noch ein Ticket für sieben historische Stätten geholt, da man für die Akropolis ohnehin einen separaten Zutrittsberechtigungsausweis (das Wort bekommt man, wenn man seine Anwalts-Freundin nach einem Synonym für „Ticket“ fragt 😅) benötigt und das Kombi-Ticket eh nicht viel teurer war. Bot uns gleichzeitig auch die Möglichkeit eine Wanderroute entlang der Tempel und Gedenkstätten zu finden, die wir ganz entspannt ablaufen konnten. Angefangen bei Aristoteles‘ Schule, über Hadrians Bibliothek bis hin zur römischen Agora, ging es quer durch Athen. Das Highlight – die Akropolis mit dem ikonischen Parthenon, dem Tempel der Athena Nike, u.s.w. – hatten wir uns bewusst für das Ende aufgespart. Aufgrund des riesigen Touristen Ansturms muss man sich nämlich bei Buchung des Tickets direkt einen Zeitslot aussuchen. Rückblickend betrachtet hätten wir uns die anderen Sachen davor vielleicht auch sparen können (da man in fast allen Fällen von außen genauso gut sieht, wie von „drinnen“), aber hey – war trotzdem sehr schön und die Akropolis am Ende war einfach nur der Wahnsinn. Trotz des dedizierten Zeitslots waren dennoch tausende Leute unterwegs, welche man jedoch komplett vergisst, wenn man voller Ehrfurcht vor den gigantischen Säulen des Parthenons steht und bestaunt, was damals ohne große technische Mittel erbaut wurde. Wenn ich irgendwann mal in die Vergangenheit reisen könnte, dann wäre das antike Griechenland zu seiner Hochzeit definitiv ein ganz heißer Kandidat.
Am Mittwoch ging es dann bereits in Richtung der Hochzeits-Location, die circa 40min südlich von Athen lag und in deren Nähe wir uns gleich eine schönes Airbnb geholt hatten. Vor der großen Feier am Donnerstag, war nämlich am Mittwochabend ein gemütliches Get-Together in Min’s & Sarah’s Ferienhaus geplant. War auch richtig schön, die vielen, alten Freunde vom Tauchen in Honduras, die ebenfalls den langen Weg auf sich genommen hatten, wieder zu sehen. So verging der erste Abend wie im Flug und wir hatten kaum die Chance die beiden VIPs zu belagern. Glücklicherweise stand die eigentliche Hochzeit ja noch bevor und dort gab es sogar die Chance auf ein paar schöne Fotos mit dem Brautpaar. Insgesamt natürlich immer noch viel zu wenig Zeit, aber ansonsten war es ein rundum gelungener Abend. Bestes Wetter, eine bezaubernde Event-Location am Strand, leckeres Essen und viele nette Leute. Nächstes Mal planen wir dann einfach direkt einen Urlaub bei Min und Sarah vor Ort, wenn die beiden sich nicht um 100 Gäste kümmern müssen 😊
Die ersten Tage in Griechenland waren schon wunderschön, aber im Anschluss lag gleich noch ein weiteres Highlight vor uns. Von Athen aus sollte es nämlich direkt nach Sardinien zum Segeln gehen. Das „direkt“ beinhaltete leider einen Zwischenstopp in Mailaind. Gleich zu Beginn mussten wir schwitzen, weil der erste Flug bereits mit Verspätung gestartet ist und wir damit vermutlich unseren Anschlussflug verpassen würden… Darüber hätten Xenia und ich uns aber im Endeffekt gar keine Gedanken machen müssen, weil der zweite Flug dann auch entspannte sieben Stunden Verspätung hatte. Naja… wir haben glaube ich das Beste draus gemacht und die Wartezeit in einer Lounge verbracht, bevor wir am späten Abend endlich irgendwann in Olbia auf Sardinien angekommen sind. Der Rest unserer Reisegruppe (Theresa & Philipp, Isabell & Sebastian, Kristin & Benedikt) war zuvor schon sicher angekommen, so dass wir dann am Samstagmorgen unseren Segeltrip starten konnten. Das Segeln an sich lag jedoch noch ein Stück in der Zukunft – erst einmal mussten wir natürlich entspannt frühstücken, unseren Skipper (ebenfalls ein Jens) kennen lernen, Vorräte einkaufen und schlussendlich den sehr geräumigen Katamaran in Empfang nehmen. Obwohl wir aufgrund des rauen Wetters nicht gleich am Samstag ablegen konnten, waren wir Alle bester Laune, da nicht nur unser Boot einen wunderbaren Eindruck machte, sondern unser Skipper ebenfalls schon eine (zumindest auf dem Papier) tolle Route rausgesucht hatte, die ich versucht habe grob bei Google Maps nachzubilden:
Man sagt ja immer „Vorfreude, schönste Freude“ und so fieberten wir alle dem Moment entgegen, wo am Sonntagmorgen der Anker eingeholt und die Segel gesetzt werden konnten. Wobei… mit Segel setzen hat es noch nicht ganz so gut geklappt, da wir den ersten Tag voll gegen den Wind fahren mussten. Hätten wir das komplett Segeln wollen, wären wir heute wohl noch unterwegs. Da das Meer echt unruhig war und wir alle gut mit unseren Mägen zu kämpfen hatten, waren wir über ein schnelleres Ankommen definitiv nicht unglücklich. So ging der erste Tag (29.09.) bis auf einen kurzen Badestopp am Morgen und einen versuchten Hoteleinbruch (eigentlich lag das Hotel bloß auf unserem Weg zum Aussichtspunkt) recht unspektakulär zu Ende. Der zweite Tag (30.09.) hielt direkt ein paar mehr spannende Erlebnisse parat: Einmal ist da der verlorene Anker zu erwähnen, den ich zum Glück mit einer kurzen Tauchaktion retten könnte. Lag „nur“ auf 5-7m Tiefe, aber war im Endeffekt doch ein Akt das Tau an der richtigen Stelle am Anker zu befestigen. Die anschließende Fahrt mit dem Katamaran hat mich zwar stark an das Geschunkel des ersten Tages erinnert, aber schließlich wollten wir es bis nach Korsika schaffen 😊 Das idyllische Küstenstädtchen Bonifacio hat uns dann definitiv auch für die Strapazen belohnt. Mein Highlight war der nächtliche Spaziergang auf der Landzunge aus Kalk- und Sandstein, die gleichzeitig auch den oberen Teil von Bonifacio in Form einer alten Festungsstadt beherbergt.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich wieder zurück in Richtung Sardiniens – dieses Mal endlich mit richtig Wind in den Segeln. Insgesamt hatten wir nämlich leider gar nicht so viel Zeit, da für das Ende der Woche schlechtes Wetter angesagt war und wir daher die letzten beiden Tage im sicheren Hafen von Olbia verbringen mussten (wo es zugegebener Maßen nicht mega schön ist^^). Die Zeit zwischendrin haben wir aber in gewohnter Manier mit Stopps zum Baden, Relaxen, sogar ein bisschen Feiern und einem Besuch von La Maddalena richtig gut genutzt. Am Ende waren wir sogar ein bisschen froh, dass wir es rechtzeitig in den Hafen von Olbia geschafft hatten, da nach dem verlorenen Anker ebenfalls einer unsere beiden Motoren den Geist aufgegeben hat… Skipper Jens hat aber alles souverän gelöst und uns heil ans Ziel gebracht. Die Zeit in Olbia haben wir dann noch für den Besuch auf einem Weingut und für einen Trip nach San Teodoro im Süden genutzt.
Weil die Woche wieder viel zu schnell rum ging und wir in unserer gemütlichen Runde so eine schöne Zeit verbracht haben, wird jetzt gleich der nächste Segeltrip geplant. 2026 soll es daher für drei Wochen in die Karibik gehen. Mal schauen, ob das klappt ;D
Waren auf jeden Fall zwei wunderschöne Wochen und vielleicht kann man den Besuch von Min & Sarah und den Segeltrip 2026 ja gleich irgendwie verbinden 🤞