Jetzt ist fast schon wieder ein Jahr ins Land gezogen, aber bevor Jake und James ihren ersten Hochzeitstag am 21.10.2024 feiern, wollte ich doch noch einmal die wunderschönen Erlebnisse meiner mittlerweile vierten Australien Reise zusammenfassen. Dieser Trip war für mich darüber hinaus ohnehin etwas sehr Besonderes, weil Xenia das erste Mal mit dabei sein konnte 🙂
Nachdem Jake und James im Januar 2023 einen kurzen Stopp in München eingelegt hatten, wollten ursprünglich Sabrina und ich uns auf den Weg zur Vermählung der beiden machen. Wie es das Glück aber wollte, hatte ich im Juli Xenia kennen gelernt. Sie konnte dann super kurzfristig mitkommen und hat einfach mal so drei Tage vor Abflug spontan die Flüge gebucht. Das hat die Vorfreude bei mir natürlich nochmal doppelt und dreifach in die Höhe getrieben und das Ganze zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen!
Aber fangen wir von vorn an: Am 16.10.2023 ging es voller Elan mit dem ICE von München nach Frankfurt, wo wir überraschenderweise sogar pünktlich ankamen und unseren Flug nach Shanghai ohne Probleme erwischt haben. Ist ja bei der deutschen Bahn nicht immer selbstverständlich. Auf jeden Fall stand uns dann bei unserem 13-stündigen Aufenthalt in Shanghai das ein oder andere Abenteuer bevor. Zwischen dem Hängenbleiben bei der Immigration (Powerbank zu powerful 🤦♂️), einer Fahrt im Transrapid / Maglev, leckeren Jiaozi und WiFi ohne wirkliches Internet (aka „Chinese Firewall“) wurde uns einiges geboten. Obwohl wir vom ersten 10h Flug schon ein bisschen geschafft waren, konnten wir trotzdem ein bisschen entspannen und haben ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Was mich tatsächlich am meisten abgeholt hat, war überraschende Ruhe in der Stadt – fast überall Elektroautos unterwegs und ich hab mich echt nicht gefühlt wie in einer 25mio Mega-City. Dennoch war es am Ende in voller China-Manier ein etwas stressiger Stopp Over und wir haben uns auf den zweiten 10h Flug nach Sydney „gefreut“. Als wir dann am 18.10.2023 endlich in der australischen Hauptstadt gelandet sind, war es vom Gefühl her auch ein kompletter Gegensatz. Entspannte Stimmung, nette Leute, Internet hat mittels eSim direkt funktioniert und wir konnten ganz normal unsere Handys zum Bezahlen benutzen. Das haben wir dann direkt wahrgenommen und unsere Metro Fahrt zur ersten Unterkunft gelöst, wo wir nach den insgesamt über vierzigstündigen Reise erstmal eine Pause und eine ausführliche Dusche brauchten.
Angekommen in Sydney ging es dennoch relativ zeitnah auf die nächste Erkundungstour. Für die Mädels ein Abklappern der besten Sehenswürdigkeiten, für mich der Beginn der schon oben erwähnten Reise in die Vergangenheit. Nach meinem Work & Travel Aufenthalt in Australien 2006 / 2007 war mir gerade Sydney, wo ich damals drei Monate gewohnt hatte, noch sehr vertraut. Neben dem Botanical Garden, dem Opera House und der Harbour Bridge, gab es am ersten Tag nicht nur Altbekanntes zu Bestaunen, sondern auch direkt ein Pub Quiz mit den lokalen Bier Schmankerl (Xenia: VB, Sabrina: Tooheys New, Jens: Carlton Draught) im Kings Cross Hotel. Da gar nicht so viel Zeit war, mussten wir uns beeilen und nach einer erholsamen Nacht gleich weiter zum Bondi Beach und einer kleinen Wanderung um das „Cap Bondi Beach“. Dort ließ es sich Xenia nicht nehmen, bei 15 Grad Außentemperatur eine schnelle Schwimmrunde im Pazifischen Ozean zu drehen. Sabrina und ich haben von draußen auf jeden Fall anerkennend zugeschaut 🥶 Zum Abschluss unserer 48h in Sydney ging es noch kurz zum Olympic Park und anschließend zum Pub „The Squires Landing“, wo wir mit Sicht auf das Opernhaus einen leckeren Burger verdrücken durften (sehr zu empfehlen).
Nachdem die ersten beiden Tage schon sehr vollgepackt waren, ging es am 20.10.2023 gleich weiter nach Newcastle – dem eigentlichen Haupt-Stopp unserer Reise – wo Jake und James sich am 21.10.2023 das Ja-Wort geben wollten. In Newcastle hatten wir ein wunderschönes Airbnb gemietet und unser Host hat sogar angeboten uns vom Bahnhof abzuholen – obwohl wir dann aus Versehen beinah bei einem fremden Uber Driver eingestiegen wären, hat am Ende alles super geklappt und Ian (unser Host) hat uns auf dem Weg zur Unterkunft direkt eine kleine Stadttour gegeben. Von dort aus haben wir kurz das Bogey Hole (lokale Sehenswürdigkeit in Newcastle) ausgecheckt und den Abend bei leckeren Burritos und home made Sangria in der Stadt ausklingen lassen.
Am nächsten Tag war es dann endlich so weit und wir konnten Jake & James beim Brunch / Get Together im Honeysuckle Hotel begrüßen. War wie immer richtig schön, wenn man sich nach langer Zeit wieder sieht und trotzdem alles so ist, als ob man am Abend zuvor noch gemeinsam um die Häuser gezogen ist. Die Zeit vor der eigentlichen Hochzeitsfeier ging dann auch super schnell vorbei und zur Überraschung von Sabrina und Xenia wurden die beiden ziemlich kurzfristig noch zur Party am Abend mit eingeladen. Hat dann zwar im Endeffekt dazu geführt, dass wir minimal zu spät da waren, aber dafür einen wunderschönen Abend mit viel Spaß, Tanzen und guter Laune hatten. Wenn Jake in den mittlerweile fast 20 Jahren, die wir uns kennen, eins nicht verlernt hat, dann ist es wie man richtig feiert 😉
Die ganzen alten Freunde aus Merimbula durften natürlich ebenfalls nicht fehlen und so hatte ich gleich noch die Chance viele bekannte Gesichter wieder zu treffen. Allen voran natürlich Robby und Liam, mit denen wir damals einige denkwürdige Geschichten erlebt hatten. Die Feier war dann leider viel zu schnell vorbei, aber die Erinnerungen bleiben zum Glück für immer! Xenia und Sabrina wollten dann unbedingt noch zum Feiern, so dass wir zusammen mit Liam den Abend / die Nacht im Kings Street Club im wahrsten Sinne des Wortes ausklingen lassen haben.
Der nächste Tag war dann hauptsächlich zum Ausnüchtern und Entspannen gedacht. Jake & James hatte noch einen kleinen Brunch am Strand veranschlagt, wo wir bei leckeren Kaffee und Snacks das gute Wetter und die anspruchsvollen Wellen genießen konnten.
Am 23.10.2023 ging es für die beiden frisch Vermählten zu einem kurzen Erholungszwischenstopp nach Nelson Bay, wo wir uns sogar anschließen durften (in einer separaten Unterkunft natürlich 😉). Die nächsten Tage waren dann vom Autofahren auf der falschen Seite und richtig, richtig vielen Tier-Erlebnissen geprägt. Angefangen von den Koalas, Kängurus & Co. Im Oakvale Wildlife Park, dem überraschend beeindruckendem Whale Watching, bis hin zum Hai und Rochen streicheln im Irukandji Shark & Ray Encounters, waren nicht nur Sabrina und Xenia begeistert!
Zwischen den ganzen Fauna-Highlights haben wir die restlichen Tage in Nelson Bay genutzt, um mit Jake, James und der Familie von James Schwester entweder zu Grillen, am Strand zu chillen oder bei schönstem Regenwetter eine Wanderung auf den Tomaree Head Summit zu unternehmen.
Ehe wir uns versahen, waren die drei Tage in Nelson Bay auch schon wieder vorbei und wir machten uns am 26.10.2024 auf den Weg in die Blue Mountains, da wir kurzfristig entschlossen hatten doch nicht weiter in den Norden zu fahren, sondern lieber noch einmal bei Jake’s Eltern im Süden vorbeischauen wollten. Da die Distanzen in Australien ein wenig extremer als bei uns in Deutschland sind, war allein die erste Etappe nach Katoomba schon ein ordentlicher Ritt, wo wir dann zwar einerseits von fast eisigen Temperaturen, aber andererseits von einem wunderschönen Airbnb inkl. Kamin-Heizung empfangen wurden. Die Mädels hatten sich auch einen passenden True Crime Podcast über einen Mordfall in Australien ausgesucht und so konnten wir den Abend ganz gemütlich im – auf einmal – sehr verlassen wirkendem Katoomba ausklingen lassen 😅
Der nächste Tag wurde intensiv mit leckerem Frühstück, einigen tollen Wanderungen (Wentworth Falls, Three Sisters, Giant Steps) und einer abendlichen Reunion mit Liam im Mountain Culture Beer Co. verbracht. Anders als in Newcastle ging es dieses Mal gediegener zur Sache und der Abschied von Liam kam leider viel zu schnell. Am nächsten Tag (28.10.2023) ging es für uns nämlich schon weiter auf die letzte Wegstrecke nach Wolumla / Merimbula, wo ich 2007 schon fast einen Monat bei Jake und seinen Eltern verbracht hatte. Bis auf einen sehr, sehr schönen Stopp am Dolphin Point, haben wir richtig gut Strecke gemacht und mussten zwischendurch nur dem ganzen Road Kill ausweichen, so dass wir am Abend noch mit einem perfekten Sonnengang und einem grandiosen Essen bei Jake’s Eltern belohnt wurden.
Wie schon vor fast 20 Jahren hatte ich in Merimbula meine schönste Zeit in Australien. Ist einfach kaum zu toppen, wenn man direkt wieder so herzlich empfangen wird und es sich anfühlt, als ob man nur kurz weg war. Dieses Mal konnten ich die wunderschönen Erinnerungen mit Xenia und Sabrina teilen und ich glaube den beiden hat es mindestens genauso gut gefallen wir mir!
Angefangen bei einer Erkundungstour durch Merimbula, hat es uns anschließend an den Pambula Beach verschlagen, wo es neben leckeren Kaffee, Snacks und den alt-bekannten Kängurus hatte sich sogar ein Echidna auf dem Camping Platz verirrt. Weiter ging es zum Pambula Rivermouth und zum Aussichtspunkt beim Short Point. Alles Ort, die ich von damals schon kannte und die sich irgendwie kaum verändert haben 😊 Die ganzen Erlebnisse haben wir (also vor allem die Mädels) am Abend dann mit Wein und Gin verarbeitet, der eigentlich als Gastgeschenk für Jakes Eltern gedacht war ;D
Naja… Alkohol kann man ja schließlich nachkaufen, aber so ein Sonnenaufgang nach durchzechter Nacht ist schon unbezahlbar!
Der nächste Tag war dann natürlich erwartungsgemäß recht anstrengend, aber Xenia und Sabrina haben sich super geschlagen. Es ging nämlich direkt Schlag auf Schlag weiter, da es Jake nach einem kurzen Zwischenstopp in Sydney (wo eine weitere Hochzeit anstand) auch endlich nach Merimbula geschafft hatte und wir am Abend noch ein BBQ bei den Eltern geplant hatten.
Der nächste Tag (31.10.2023) leitete dann leider schon wieder die letzten Stunden in Merimbula ein und die wollten wir definitiv so gut wie möglich nutzen. Los ging es mit einem Sonnenaufgang inkl. Whale Watching am Long Point, für den sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall gelohnt hat (Bilder folgen). Danach stand mit den Nethercote Falls mein persönliches Highlight auf dem Programm – dabei handelt es sich ja nach wie vor um meinen Lieblingsplatz auf der Welt und ich konnte Xenia sogar ganz gut mit anstecken! Obwohl die Wetter- und Wasserbedingungen alles andere als ideal waren (ziemlich kalt und eigentlich zu wenig Wasser), haben wir immerhin den ersten Sprung gewagt und zur Belohnung sogar doch noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommen. Ging natürlich wieder viel zu schnell vorbei und wir mussten uns auf den Weg nach Canberra machen, wo Sabrina ihren Zug nach Sydney erwischen wollte. Die Fahrt ging trotz des frühen Aufstehens gut durch und wir hatten sogar Zeit für eine kurze, sehr ehrliche Stadttour durch Jake, die uns vom Mount Ainslie Lookout bis zum Bahnhof von Canberra geführt… Wobei Bahnhof eigentlich fast ein bisschen zu weit gegriffen ist… die Hauptstadt (!) Australiens hat Sage und Schreibe ein (in Zahlen: 1) Gleis, wo 2-3 Mal pro Tag ein Zug nach Sydney abfährt. Zumindest, kann man so leicht die Übersicht bewahren und brauch sich keine Sorgen machen am falschen Gleis zu stehen ¯\_(ツ)_/¯
Nach einem tränenreichen Abschied von Sabrina, ging es schnell zum Einkaufen und zum Burger essen ins „The Alby“, bevor wir den Abend in Jakes und James Junggesellen-Bude ausklingen lassen haben. Canberra ist als Stadt zwar recht interessant, aber hat immer noch nicht wirklich viel zu bieten, weswegen Jake und James auch wieder zurück an die australische Küste wollten. Während ich den Artikel hier schreiben, haben sie ihren Umzug nach Newcastle bereits gut überstanden und glaube ich richtig froh, dass sie ihre Zeit nicht mehr in Canberra verbringen müssen.
Für Xenia und mich ging es dann am nächsten Tag ebenfalls in Richtung Newcastle, weil wir dort unseren Mietwagen abgeben mussten. Zwischendurch war noch eine Übernachtung in Nowra eingeplant, da wir uns einerseits ein paar Orte auf dem Weg anschauen wollten (z.B. die Tianjara Falls oder den mutmaßlich weißesten Strand der Welt – Hyams Beach) und andererseits Jake, James und James erweiterte Family ebenfalls ein AirBnb in der Nähe gemietet hatten. Das bedeutete für uns dann bereits der nächste Abschied, der dieses Mal auch wieder sehr emotional war… gerade wenn man nicht weiß, wann man die Jungs das nächste Mal sieht…
Die letzte Etappe führte Xenia und mich am 02.11.2023 (mit einer kleinen Detour 😉) zurück nach Newcastle, von wo aus wir den Zug nach Sydney genommen haben. Selbst bei dieser Zugfahrt konnten wir easy peasy mit dem Handy einchecken und haben wir die 2,5h Fahrt nach Sydney nur 60 Cent bezahlt. Manchmal kann es echt so einfach sein und ich dachte mir nur so „the future is now 😱“
Für den letzten Tag hatten wir uns ein ganz okayes Hotel (202 Elizabeth) gegönnt und die verbliebene Zeit in Sydney sehr entspannt zum Shoppen / Flanieren genutzt. Ein wunderschöner Tag, der einen perfekten Abschluss für einen wunderschönen Urlaub dargestellt hat. Hoffe da werden noch viele Trips dieser Art folgen!
P.S.: Bilder folgen noch – mein Rechner hängt gerade noch im Umzugsstress