Thailand – die Insel ruft

Die Osterzeit ist für mich immer eine echt schöne Reisezeit. Ziemlich viele Feiertage und oftmals noch nicht super tolles Wetter in Deutschland. So haben Georg und ich uns dieses Jahr kurzer Hand entschlossen die beiden Wochen vor Ostern zu nutzen, um ins Warme zu fliegen. Der Plan bestand zwar schon länger, aber so richtig fix haben wir es dann tatsächlich erst Ende Januar gemacht. Am 24.01.2023 wurden also die Flüge vom 24.03.2023 bis 08.04.2023 nach Phuket gebucht. Da braucht man dann wenigstens nicht mehr so lang warten 😉

Los ging es von Berlin aus, über Singapur und schlussendlich nach Phuket. Geflogen sind wir mit Scoot und zum Glück hatte mich Georg vorher darauf hingewiesen, dass es sich dabei um eine klassische Billig-Airline à la Ryan Air handelt. Selbst für den Langstreckenflug waren weder Getränke, noch Essen inkludiert. An ein kostenfreies Film- / Serienangebot war da natürlich ebenfalls nicht zu denken. Georg hatte sich vorab noch ein Essen dazu gebucht, welches dann cleverer Weise direkt 30min nach dem Start serviert wurde. Am Ende aber alles halb so wild, da wir uns am Flughafen noch mit Knoppers und Wasser eingedeckt hatten und vorsorglich ein paar Filme aufs Tablet geladen haben. So vergingen die 11h Flug verhältnismäßig schnell 😅

In Phuket selbst waren wir dann aber doch ganz schön knülle und haben uns auf die erste Unterkunft in Kata gefreut. Das ist ein mittelgroßes Örtchen im Süden der Insel, welches genauso wie der Rest von Phuket touristisch ziemlich überlaufen ist. Hatten aber eh bloß zwei Übernachtungen zum Ankommen gebucht und wollten dann schauen wohin uns der Wind treibt. Kata war insgesamt dennoch echt entspannt und wir haben dort direkt einen guten Eindruck gewonnen, was uns den Rest des Urlaubs erwarten wird: Leckers Essen / Smoothies, schöne Sonnenuntergänge am Strand und gaaaaanz viele Massagen.

Find es immer wieder beeindruckend wie die Logistik / der Transport in Thailand on demand funktioniert. Wir hatten uns nämlich kurzer Hand entschieden die Inseln im Osten ein bisschen näher zu erkunden, da wir hauptsächlich Tauchen und Kiten wollten. Unser Wahl fiel dann recht schnell auf Koh Tao, welche neben Koh Pha-ngan und Koh Samui, bei Backpackern ziemlich bekannt ist.
Waren dann jedenfalls am zweiten Tag in einem der zahlreichen kleinen „Reisebüros“ und haben für den dritten Tag den Trip nach Koh Tao gebucht. Hat ohne Probleme funktioniert und wurden dann netterweise sogar am nächsten Morgen direkt am Hotel eingesammelt. Von dort aus ging es quer durch Thailand von der West- zur Ostküste, wo wir nach einem kurzen Bus-Wechsel von der Fähre eingesammelt und nach Koh Tao verschifft wurden. Dauert zwar alles seine Zeit (Eile mit Weile), aber lief insgesamt wie am Schnürchen. Am Anlegeplatz hat uns dann auch direkt ein Taxi von Ban’s Diving Resort eingesammelt, wo wir vorab schon ein Zimmer gebucht hatten.

Koh Tao ließe sich rückblickend entweder in einem Satz abhandeln oder ich könnte die Zeit dort in jedem überflüssigen Detail beschreiben, weil es einfach so richtig schön war. Ich versuche einfach mal einen Mischung aus beiden Ansätzen 😉 Prinzipiell waren wir entweder Tauchen, Essen, haben am Pool entspannt, die Insel erkundet oder es auf einer Massage Liege bequem gemacht. Die Insel selbst hat mich dabei an eine etwas größere Variante von Utila (Honduras) erinnert. Mit dem Roller kommt man locker in einem Tag um die Insel und die Anzahl der tatsächlichen Bewohner ist insgesamt recht überschaubar, da sich hauptsächlich Touristen / Backpacker auf der Insel ansiedeln. Dabei hat Koh Tao aber trotzdem einen schönen Flair und es ist eigentlich immer etwas geboten.

Da Georg und ich Freunde von kurzen Wegen sind, haben wir kurzerhand die Tauchgänge bei uns in der Unterkunft (Ban’s Diving Resort) gebucht. Mit unserem Tauchguide Michelle – aus dem französisch sprachichgen Teil der Schweiz – haben wir uns auch gleich gut verstanden. Am Ende hatten wir zusammen zehn Tauchgänge am Tag und einen Nachttauchgang absolviert. Georg wird mich wahrscheinlich noch eine Weile daran erinnern, dass wir dabei relativ knapp Whale Sharks verpasst haben, die eigentlich der Traum eines jeden Tauchers sind. Das hat man nun davon, wenn man mal einen Nachmittag eine Pause einlegt ¯\_(ツ)_/¯ Trotz alledem war die Unterwasserwelt um Koh Tao sehr beeindruckend und ich konnte nach ziemlich langer Pause die Zeit beim Tauchen wieder richtig genießen. Zahlreiche wunderschöne Fische, lebendige Korallen und spannende Felsformationen, die wir für den ein oder anderen Swim Through nutzen konnten. Der Nachttauchgang war ebenfalls ein Highlight, da sich im Dunkel ganz andere Geschöpfe aus ihren Verstecken trauen und man die ein oder andere Überraschung erlebt. Michelle wurde zwischendurch sogar von einem Kugelfisch attackiert, der sich anscheinend durch die Taschenlampe gestört fühlte, und ich musste mir Mühe geben mich soweit entfernt wie möglich von den ganzen Seeigeln aufzuhalten, die Nachts aus allen Ritzen gekrochen kommen.

Ursprünglich wollte Georg die Zeit im Urlaub ebenfalls zum Kiten nutzen, weswegen er immer fleißig seine Windfinder App gecheckt hat. März / April sind zwar nicht unbedingt die beste Reisezeit zum Kiten in Thailand, aber es gibt eigentlich ein paar Spots, wo das ganze Jahr über Wind sein soll. Hua Hin im Norden von Koh Tao stand daher ebenfalls auf unser ToDo Liste. Die Windverhältnisse dort waren aber leider faktisch nicht vorhanden, weswegen wir dann einfach ein paar Tage länger auf Koh Tao geblieben sind. Dadurch konnten wir neben dem ganzen Tauchen die Möglichkeiten nutzen, um die Insel weiter zu erkunden:

  • Am südlichsten Punkt gibt es beispielsweise mit dem Freedom Beach und dem John-Suwan Aussichtspunkt zwei Orte, an denen man nicht nur einen sehr entspannten Tag verbringen kann, sondern den sich anschließenden Sonnenuntergang bei einer ziemlich genialen Aussicht genießen kann
  • Wer auf Koh Tao einen Zwischenstopp bei seiner Reise einlegt, sollte unbedingt Koh Nang Yuan besuchen. Die kleine Insel im Nordwesten ist nur mittels Motorboot von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr erreichbar. Könnte jetzt wieder versuche zu erklären wie schön das Inselchen ist, aber scrollt am besten ein paar Zentimeter weiter runter und macht euch selbst ein Bild!
  • Zur Treasure Island Challenge, musste ich Georg zwar ein bisschen überreden, aber am Ende war er glaube doch ganz froh, dass wir mitgemacht haben. Konnten ein paar kleine Rätsel lösen, Hinweise beim Schnorcheln suchen, lecker essen und haben nebenbei gleich noch weiter die Insel kennen gelernt 🙂

Nach gut einer Woche hieß es dann doch irgendwann Abschied nehmen von Koh Tao, unserem Lieblingsrestaurant „Bella Thaifood“ und leider auch von den entspannenden Massagen mit Meer- und Sonnenuntergangsblick, wobei letzterer Abschied zum Glück nur von kurzer Dauer war. An unserem nächsten Ziel – Khao Lak – gab es natürlich, wie fast überall in Thailand, ebenfalls an ausgiebiges Massage-Angebot. Die Fahrt zu Boot und Bus verlief wieder ohne Probleme und hat uns gleichzeitig noch wunderschöne Ausblicke und Eindrücke beschert.

Khao Lak selbst liegt wiederum an der Westküste Thailands, ein Stück nördlich von Phuket. Man hat direkt am Anfang gemerkt, dass sich dort häufiger die westlichen Pauschaltouristen ansiedeln und das Städtchen deswegen den „Koh Tao Flair“ vermissen lassen hat. Dennoch hatten wir dort noch vier sehr schöne Tage, da wir bei booking.com ein echtes Schnäppchen für das „Khaolak Bhandari Resort & Spa“ geschossen hatten. Na gut… für thailändische Verhältnisse war es vielleicht ein ganz normaler Preis in der Nebensaison, aber Georg und ich haben uns zumindest ziemlich wohl gefühlt 😎
Die verbliebene Zeit haben wir entweder damit verbracht uns am Small Sandy Beach im Lam Ru National Park aufzuhalten oder mit dem Roller quer durchs Land zu fahren. Die Rollertour sollte eigentlich zum wunderschönen und bei Google gut bewertetem^^ Phu Pha Sawan Waterfall führen. Bis dorthin haben wir es auch super geschafft (obwohl 1h+ auf einem Roller manchmal schon anstrengend wird) und wir hatten den kompletten Wasserfall sogar komplett für uns… was vielleicht daran lag, dass es zu der (trockenen) Zeit eher ausschließlich ein Fall ohne Wasser war. Aber hey – trotzdem eine richtig gute Tour gehabt, auf dem Rückweg noch lecker im Makai Cafe angehalten und den Tag schlussendlich am Small Sandy Beach ausklingen lassen. An diesem einzigartigen Strand, der ab sofort definitiv zu den Top5 meiner Lieblingsstrände gehört, hatten wir schon den Tag zuvor verbracht, aber wollten uns zu gern nochmal den Sonnenuntergang geben. Da der sich anschließende Nationalpark bereits um 16:30 Uhr zu macht und die Sonne sich erst gegen 18:30 Uhr verabschiedet, hatten wir den kompletten Strand für uns allein, wobei meiner Meinung nach auch ein paar ziemlich gute Bilder rum gekommen sind.
Eins meiner Highlights hatten wir uns zufällig für den letzten Tag aufgehoben: Ein Tagestrip zu den Similian Islands inklusive zweier Tauchgänge. Auf den Similian Islands selbst gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten, weswegen einerseits täglich hunderte von Touristen die 60km vom Festland dorthin geschifft werden, wodurch die Inseln aber andererseits wunderbar unberührt geblieben sind. Besonders haben es mir dabei die Tauchgänge angetan. Es gab eine geniale Unterwasserwelt zu sehen und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in eine „green wall“ geschwommen, welche nicht nur ziemlich gruselig aussieht, sondern auch gleich mal >10°C kälter ist… also schnell wieder raus aus dieser grünen Strömung und weiter Fische und Korallen anschauen. Man kann ebenfalls Liveaboards über mehrere Tage zu den Similian Islands buchen, was für eventuelle zukünftige Thailand-Pläne echt eine interessante Option darstellen würde.

Wir haben Thailand am nächsten Tag schlussendlich dann mit einem lachenden und einem weinendem Auge verlassen. Das weinende Auge hat sich an die beiden unvergesslich tollen Wochen erinnert, aber das lachende Auge hat sich schon auf Splieths JGA in Edinburgh gefreut. Die Bilder / Geschichten dazu bleiben aber lieber offline 😉
Außerdem konnten wir auf unserem Zwischenstopp in Singapur noch das Jewel direkt am Flughafen bestaunen. Der 40m Indoor Wasserfall „Rain Vortex“ war zwar leider schon in der verdienten Nachtruhe, aber die Lichtershow im angrenzenden botanischen Garten hat unseren Urlaub doch auf eine ziemliche magische Art und Weise abgerundet.

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