Vulcano Boarding Nicaragua

Nicaragua – Erster Ausflug nach Zentralamerika – Part 2

Ok, kommen wir zum zweiten Teil der Nicaragua Reise.

Am Ende der ersten ereignisreiche Woche mussten uns Katrin und Dave ja leider gen Europa verlassen. Wir – das waren jetzt noch Alex, Christoph, Georg und ich – haben die verbliebene Zeit in San Juan del Sur anschließend noch ein bisschen genutzt um unsere Surffähigkeiten aufzupolieren. Dafür gab es rund um das kleine Städtchen einige schöne Strände zum Ausprobieren, aber auch zum Entspannen 🙂

Lief im Prinzip so ab, dass wir frühs schön ausgeschlafen haben und dann mit einem der zahlreichen Shuttlebusse an die umliegende Strände gefahren sind. In San Juan del Sur gab es an für sich eigentlich nur mittelprächtigen Ozeanzugang. Dafür hatte es die nähere Umgebung aber in sich. Besonders „La Hermosa“ hat es uns angetan. Dort musste man zwar noch ein paar Dollar für den Eintritt berappen, da es sich um einen privaten Strand handelt, aber die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt. Zur Abwechslung haben wir noch einen Tag am „Playa Maderas“ verbracht, aber den Strand habe ich aufgrund des jährlichen, obligatorischen Sonnenbrandes in nicht ganz so guter Erinnerung behalten…

Prinzipiell haben sich aber beide Strände ganz gut für Surfanfänger geeignet, wobei auch in dieser Wertung „La Hermoas“ leicht vorn lag. Wenn man dann nicht gerade am Surfen war, konnte man ganz entspannt Cocktails schlürfen, in der Hängematte lesen/schlafen oder das ein oder andere hitzige Kartenspiel spielen. Würfel durften natürlich auch nicht fehlen. So lässt sich die Zeit eigentlich ganz gut rum kriegen 😉 Am Ende haben wir es auch mit dem Surfen recht gut hinbekommen und immer mal wieder ein paar Meter auf den Brettern gestanden. Besonders gut hat mir an der Stelle gefallen, dass die Strände ziemlich flach waren und man so sehr gut reinlaufen konnte. Dadurch habe ich mir das Paddeln auf dem Bord größtenteils erspart, wovon ich ja nicht unbedingt so der große Fan bin.

Während der Abende/Nächte haben wir die verschiedene Bars/Absteigen in San Juan del Sur erkundschaftet. Neben dem Localfood in unserem kleinen Stammrestaurant abseits der Hauptstraße (in solchen Lokalitäten schmeckt es eh immer am besten!), haben wir auch noch den ein oder anderen Tequilla und Mojito ausprobiert.

Nach drei wunderschönen Tagen ging es weiter zur nächsten Station: Little Corn Ilsand – eine kleine Karibikinsel 70km vor der Atlantikküste Nicaraguas. Um dort hinzugelangen mussten wir wieder einmal ins Flugzeug springen, was aber auch echt spannend war, da es von Managua mit einer niedlichen ATR-42 nach Big Corn Island ging. Dort hat schon eins der Boote gewartet, die zwei Mal täglich zwischen Big und Little Corn Island verkehren. Und was soll ich sagen… 700 Bewohner, 3km², keine Autos und die Hauptstraße war ein ungefähr 1,50m breiter Fußweg. Einfach nur genial. Würde auf Dauer wahrscheinlich langweilig werden, aber für 3-4 Tage sehr sehr empfehlenswert. Man hat sich ziemlich schnell als Teil einer großen Familie gefühlt, was sicherlich auch an unserem Hostel (Green House Hostel) lag. Es gab zwar ebenfalls deutlich luxuriösere Unterkünfte rund um die Insel, aber Low Budget war vollkommen in Ordnung.

Alex und ich hatten uns kurzer Hand entschieden während des Aufenthalts auf Little Corn Island unser Tauchzertifikat (OWD) zu machen. Gesagt, getan.Voller Motivation holten wir uns direkt bei der Ankunft die Lernunterlagen ab, denn neben dem praktischen Teil zählt ebenfalls ein theoretischer Teil zur Prüfung. Da wir anstelle der normalen 3,5 Tage nur 2,5 Tage zur Verfügung hatten, mussten wir uns ranhalten. Während Chris und Georg das Inselleben genießen konnten (Schnorcheln, Tauchen, Chillen) durften wir also büfflen… na toll… Aber im Endeffekt war alles halb so schlimm und wir konnten unseren freien Nachmittag/Abend trotzdem sehr gut nutzen. Die theoretische Prüfung war zum Glück überhaupt kein Problem (fällt wohl auch so gut wie nie jemand durch) und wir wurden auf unseren vier Tauchgängen durch die atemberaubende Unterwasserwelt belohnt. Das wird beim nächsten Urlaub definitiv wieder mit eingeplant 🙂

Zurück in Managua ging es direkt 100km weiter nördlich in die 150.000 Seelen zählende Stadt León. Hat mich vom Aussehen und vom allgemeinen Leben an Granada erinnert. Bloß nicht ganz so schön. Ist aber dennoch eine Reise wert. Vor allem wenn man bedenkt, was dort noch alles in der Nähe ist. Wir wollte zum Beispiel noch kurz einen Abstecher zum Cerro Negro machen, bevor Georg unser Quartett Richtung Deutschland verlassen musste. Beim Cerro Negro handelt es sich wieder um einen Vulkan, der zwar mit ~730m nicht ganz so hoch ist wie der Vulkan Concepción, der aber die Möglichkeit zum Vulcano Boarding bietet. Der letzte Ausbrauch fand nämlich vor nicht einmal 20 Jahren (1999) statt, weswegen die hinterlassene „Lavapiste“ noch relativ frisch ist. Das ganze Unterfangen war aufgrund der unerwartet hohen Geschwindigkeit und des „unfreundlichen“ Untergrundes nicht ganz ungefährlich, aber hat einen Mordsspass gemacht. Dabei sind auch ein paar gute Videos mit der GoPro rausgekommen, die gerade noch verarbeitet werden 😉

Als Georg dann seine Heimreise antrat, zog es uns weiter in den Norden zum Somoto Canyon. Leider schien Alex den Abschied von Georg nicht wirklich gut zu verkraften. Jedenfalls lag er fast die gesamte letzte Woche mit Fieber flach, was gerade im Urlaub ein eher nicht so erstrebenswerter Zustand ist :/ Gar nicht zuträglich waren da natürlich auch die Busfahrten in den überfüllten Chicken Buses. Außerdem gab es um den Somoto Canynon nicht wirklich viel zu sehen/tun und mit unseren Unterkünften hatten wir (milde gesagt) leider ebenfalls nicht das beste Händchen. Davon abgesehen fand ich den Canyon echt genial. Ich liebe ja Canyoning allgemein und da im speziellen die Sprünge – je höher desto besser. Davon gab es in der 3km langen Schlucht mehr als genug. Zu Beginn ging es recht ruhig mit 5-6m los… am Ende hat sich unser Guide sogar einen 18/19m Sprung getraut. Bei mir war zwar „schon“ bei 15m Schluss, aber das werde ich trotzdem noch eine Weile in Erinnerung behalten.

Da wir nach der Somoto-Erfahrung nicht mehr soviel Lust auf Experimente hatten, entschlossen wir kurzer Hand in unser erstes Hostel nach Granada zu fahren. Dort konnte sich Alex ein wenig erholen und wir die letzten Tage in Nicaragua genießen. Genau das haben wir dann auch gemacht 🙂 Ein ereignisreicher Filmeabend, ein gewonnenes Trivi (Kneipenquiz), diverse Champions League Spiele, das letzte NBA Spiel von Kobe und entspanntest Rumliegen am Pool waren nur ein paar Eckpunkte unserer Abschiedstour^^

Im Großen und Ganzen fand ich Nicaragua sehr sehr geil, was zum Teil aber auch an der coolen Reisegruppe lag, mit der ich diese Erfahrung teilen durfte. Dafür auch nochmal ein riesen Dankeschön!

Einerseits muss ich auf jeden Fall wieder nach Zentralamerika. Andererseits würde ich mich freuen, wenn der ein oder ander (oder am besten alle) wieder mit dabei sind 🙂

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