Drei Wochen mit unglaublich vielen Erlebnissen und Eindrücken liegen hinter mir. Gestern sind Alex und ich wieder in München gelandet und ich bin gerade dabei die ganzen Sachen noch einmal Revue passieren zu lassen. Kurzfristiges Fazit: Muss unbedingt wiederholt werden. In der Gegend gibt es mit Guatemala, Honduras, Belize, etc. noch eine ganze Menge Perlen zu entdecken.
An dieser Stelle aber erstmal der Versuch die vergangene Reise zusammen zu fassen. Los ging es am Karfreitag (25.03.2016) in aller früh um 5 Uhr. Hat anfänglich auch alles ganz gut geklappt, bis sich unser erster Anschlussflug in Paris um fast 3h verzörgerte. Problem an der ganzen Sache war, dass wir in Panama noch einen zweiten Anschlussflug bekommen mussten, der uns nach Managua (Hauptstadt Nicaraguas) bringen sollte. Außerdem wollten wir ja noch Georg und Christoph treffen, die den Weg von Berlin über Amsterdam nach Panama genommen hatten – wäre ja auch langweilig sich schon in Deutschland zu treffen.
Am Ende war es so knapp, dass wir in Panama mit persönlicher Eskorte zum Abfluggate gebracht wurden. Nochmal Glück gehabt…. Reisegruppe (Alex, Christoph, Georg und ich) vorerst vollständig, 23:00 Uhr Ortszeit in Managua gelandet, mit dem überteuerten Taxi zum Hostel und erstmal schlafen. Am nächsten Morgen wollten wir ja gleich weiter nach Granada. Dort warteten nämlich Katrin, Dave und Corey auf uns. Katrin hatte zu dem Zeitpunkt schon zwei Wochen Costa Rica und Nicaragua auf dem Buckel und hat die ersten sechs Tage netterweise unsere super Reiseleiterin gespielt 😉
Auf dem Weg nach Granada konnten wir auch einen ersten Vorgeschmack auf die sogenannten „Chicken Buses“ bekommen, die eigentlich nichts weiter sind als alte amerikanische Schulbusse. Ein bisschen Klimbim, ein paar neue Farben, Start- und Zielort auf die Frontschreibe geschrieben et voilà. Der Bus zum gewünschten Zielort wird dann auf der Straße angehalten und in 99% der Fälle passt man noch irgendwie rein. Alternativ kann man auch direkt an den dafür vorgesehenen Busstationen starten, aber selbst dort gibt es teilweise schon erbitterte Kämpfe um die Sitzplätze. Was wir in den drei Wochen an „Platzausnutzung“ erlebt haben ist echt schon bemerkenswert. Ihr glaubt nicht wieviele Leute in so einem Bus im Endeffekt unter kommen… Und irgendwie schafft es auch immer noch die gefühlt dickste Frau im Bus sich durch den Mittelgang zu quetschen, um Wasser und weitere Süßigkeiten zu verkaufen. Körperkontakt gab es auf jeden Fall zur Genüge…
Granada liegt nur circa 50km südlich von Managua und ist ein wunderschönes Beispiel für den kolonialistischen Baustil der spanischen Eroberer aus dem 16. Jahrhundert. Zum Glück hatte unser erstes Hostel (backyard Hostel) direkt einen Pool, an dem wir uns erst einmal entspannen konnten. Im Vergleich zu den meisten Leuten kamen wir uns sprichwörtlich wie ein paar Schneeflocken vor, was sich im Lauf der Reise aber langsam geändert hat (von weiß zu rot zu braun).
Da zur Osterzeit in Nicaragua immer die Hölle los ist, war die ganze Stadt von Menschen überfüllt, die diese wichtigen Feiertage mit ihrer Freude am Feiern kombiniert haben. Unser Versuch am Strand Kajaks auszuleihen, um die nahgelegen „Las Isletas“ zu erkunden, schlug dementsprechnd aus Mangel an seetauglichen Gefährten leider fehl. Nichtsdestotrotz konnten wir das Gewusel am Strand bei unserem Spaziergang zurück zum Hostel staunend beobachten.
Abends ging es dann frohen Mutes mit dem Shuttel zur Treehouse Party. Das zugehörige Baumhaus liegt ungefähr 15-20min außerhalb von Granada und sollte meiner Meinung nach von jedem Backpacker, der sich in der Nähe aufhält, mindestens einmal besucht werden. Wir hatten dort eine richtig gute Zeit, obwohl der ein oder andere vielleicht noch ein wenig geschafft vom Jetlag war^^
Am nächsten Tag ging es gleich weiter zur Laguna de Apoyo. Dabei handelt es sich um einen Kratersee, der sich zwischen Masaya und Granada befindet und wohl das sauberste Gewässer von Nicaragua sein soll. Wir haben das nicht anhand der Wasserwerte überprüft, aber war auf jeden Fall ganz in Ordnung. In einem gemütlichen Hostel am inneren Kraterabhang konnten wir einen wunderbar entspannten Tag und eine noch bessere Nacht verbringen. Für die die dabei waren – ich sag nur „I love your shirt“ 😛
Nach der Party mussten wir uns am nächsten Vormittag leider von Corey verabschieden, da er eine andere Reiseroute hatte. Unser Weg führte uns per Anhalter (der ursprüngliche Bus hatte eine Panne) und Fähre nach Ometepe. Diese Insel im Lago Nicaragua beherbergt die beiden Vulkane „Volcán Concepción“ und „Volcán Maderas“, die zu einigen Wanderungen und Abenteuern einladen. Da Katrin für die Besteigung des Volcán Concepción einen ganzen Tag eingeplant hatte, blieben wir auch das erste Mal für zwei Nächte in einer Unterkunft… wow… hat sich fast wie Stillstand angefühlt 😛
Aber Spass bei Seite. Nach der Besteigung des 1.610m hohen Vulkans waren wir alle heilfroh, dass wir noch eine Nacht zum Abspannen hatten. Der Auf- und Abstieg hatte es auf jeden Fall in sich und ist wirklich nur zu empfehlen, wenn man sich in körperlich sehr guter Verfassung befindet. Eigentlich sollte man sich auch einen Guide nehmen, aber das hatten wir mal guten Gewissens sein gelassen.
Belohnt wird man mit einem Ausblick in den Vulkankrater und über die gesamte Insel… theoretisch jedenfalls… als wir oben an der Spitze Ausschau gehalten haben betrug die Sichtweite vielleicht gerade einmal 20m. Wir standen noch genau in einer Wolke drin. 30min später auf dem Weg nach unten hat sich diese nette Wolke fast vollständig aufgelöst, was uns immer noch einen atemberaubenden Blick über die nördliche Inselhälfte beschehrt hat. Noch einmal hoch wollten wir aufgrund des Schwierigkeitsgerades und der Sonne aber nicht. War wahrscheinlich sogar die richtige Entscheidung, weil wir uns selbst so (trotz 30er/50er Sonnencreme) ein wenig verbrannt haben. Nach 8h Stunden sind wir jedenfalls glücklich und geschafft in unserer Unterkunft angekommen und werden diesen Tag bestimmt noch lang in guter Erinnerung behalten.
Kleiner Tipp am Rande, falls es euch mal nach Ometepe verschlägt: Auf der Insel definitiv Motorroller ausleihen. Damit kommt man deutlich günstiger und flexibler voran.
Letzter Stop, bevor es für Katrin und Dave wieder nach Europa ging, war San Juan del Sur. Eine kleine aber feine Suferstadt an der südlichen Pazifikküste Nicaraguas. Dort haben wir dann zusammen in Georgs 30. Geburtstag reingefeiert. Davor gab es in unserem Hostel noch unterhaltsame Einführung in Merengue und Samba, die uns unerwartet viel Spass gemacht hat!
Das Nachtleben war unter der Woche leider nicht soooo der Kracher, aber ich glaube wir haben das Beste rausgeholt. Christoph wird die Tequillashots an der Bar jedenfalls bestimmt nicht so schnell vergessen 😛
Das war jetzt nur die erste Woche (vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Katrin, dass sie uns so gut auf Trapp gehalten hat!)… die letzten beiden Wochen sind wir dann entspannter angegangen, aber es ist trotzdem noch eine ganze Menge passiert. Dazu aber später mehr. Jetzt geh ich erstmal Jetlag auskurieren 🙂